Pressemitteilung 24/2022


Realisierungswettbewerb mit Ideenteil: Gymnasium Wriezener Straße Strausberg und Festhalle Strausberg
Ergebnis der Preisgerichtssitzung am 1. und 2. Juni 2022

Der Landkreis Märkisch-Oderland beabsichtigt in der Wriezener Straße 9 in 15344 Strausberg auf einer ehemals durch die Polizei genutzten Liegenschaft ein neues Gymnasium zu errichten, um die Schulkapazitäten in der Sekundarstufe an den wachsenden Bedarf im westlichen Teil des Landkreises anzupassen. Die Stadt Strausberg sucht Ideen für die Nachnutzung der derzeit leerstehenden Festhalle Strausberg. Beide Vorhaben sind eingebettet in einen Bildungsstandort mit dem Oberstufenzentrum, den Sportanlagen der Energie-Arena und des Strausbades und den Einrichtungen der Volkshochschule, die gemeinsam mit dem geplanten Neubau für das Gymnasium das Potential haben, zu einem zukunftsorientierten Bildungscampus zusammenzuwachsen.

1. Aufgabenstellung des Wettbewerbs
Vor dem oben genannten Hintergrund haben der Landkreis Märkisch-Oderland und die Stadt Strausberg einen Realisierungswettbewerb mit Ideenteil für Architekten und Landschaftsarchitekten ausgelobt. Gegenstand des Realisierungsteils des Wettbewerbs ist der Entwurf für den Neubau eines vierzügigen Gymnasiums für rund 870 Schülerinnen und Schüler einschließlich Drei-feld-Sporthalle und zusätzlichen Räumen für das Oberstufenzentrum. Im Ideenteil waren die Wettbewerbsteilnehmer aufgefordert, Entwürfe für die Reaktivierung der denkmalgeschützten Turn- und Festhalle Strausberg zu erarbeiten.
Zur Bearbeitung der Wettbewerbsaufgabe wurden zehn Planungsteams ausgewählt. Vier Teams wurden durch die Auslober gesetzt. Sechs weitere Teilnehmer am Wettbewerb wurden auf Basis ihrer Qualifikation aus 72 zugelassenen Bewerbungen ausgelost. Alle Wettbewerbsteilnehmer reichten form- und fristgerecht Wettbewerbsbeiträge ein.

2. Tagung des Preisgerichts
Am Mittwoch, 1. Juni 2022, und am Donnerstag, 2. Juni 2022, tagte das Preisgericht jeweils ab 10:00 Uhr ganztägig im STIC Strausberg. Alle zehn eingereichten Wettbewerbsbeiträge für beide Aufgabenteile wurden nach dem Ergebnis der Vorprüfung zur Bewertung durch das Preisgericht zugelassen.
Nach Informations- und Wertungsrundgängen bestimmte das Preisgericht mit drei Sachpreisrichtern (Vertreter der Auslober, u. a. Landrat Gernot Schmidt und Bürgermeisterin Elke Stadeler) und vier Fachpreisrichtern (Architekten, Landschaftsarchitekten) unter Beratung durch Sachverständige (u. a. Denkmalschutz, Bauordnungsbehörde) die Rangfolge der Wettbewerbsarbeiten.

3. Ergebnis Realisierungsteil Gymnasium
Im Realisierungswettbewerb für das Gymnasium Wriezener Straße wurden ausschreibungsgemäß drei Preise und zwei Anerkennungen vergeben:

1. Preis: Behles & Jochimsen Gesellschaft von Architekten mbH BDA mit Henningsen Landschaftsarchitekten PartG mbB, Berlin

2. Preis: AFF Architekten GmbH mit Landschafts.Architektur Birgit Hammer, Berlin

3. Preis: 3PO Bopst Melan Architektenpartnerschaft BDA mit Marcel Adam Landschaftsarchitekten BDLA, Potsdam

Anerkennung: Numrich Albrecht Klumpp, Gesellschaft von Architekten mbH mit St raum a. Gesellschaft von Landschaftsarchitekten, Berlin

Anerkennung: p/sh sander.hofrichter Planungsgesellschaft mbH mit Freianlage.de Landschaftsarchitektur, Berlin / Potsdam

Das Preisgericht unter dem Vorsitzenden Dirk Pussert (Architekt BDA, Dresden) würdigte die hohe Qualität der eingereichten Wettbewerbsbeiträge für den Schulneubau einschließlich der geplanten Schulfreiflächen und Außenanlagen. Die Entwürfe für das Gymnasium berücksichtigen in unterschiedlicher Art und Weise die besondere städtebauliche Situation und die umgebende, teilweise denkmalgeschützte Bebauung. Die Wettbewerbsteilnehmer bringen unter Beachtung des vorgegebenen Raumprogramms eine Vielzahl kreativer Lösungsvorschläge für eine modernen Schulbetrieb mit zukunftsweisender pädagogischer Ausrichtung ein. Die Wettbewerbsteilnehmer setzten sich dabei auch mit Themen wie Klimaschutz, Inklusion, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit auseinander. Die mit den Preisen und Anerkennungen ausgezeichneten Arbeiten überzeugten mit Blick auf die vorgegeben Beurteilungskriterien in besonderer Weise.

4. Ergebnis Ideenteil Festhalle
Am zweiten Tag bewertete die Jury die Ideen für die Reaktivierung der stadtbildprägenden Festhalle, die in früheren Zeiten der größte Veranstaltungssaal und wichtiger Ort des städtischen Lebens der Stadt Strausberg war. Das Preisgericht nahm vier Wettbewerbsbeiträge, die in besonders gelungener Art und Weise kreative, aber auch sensible Lösungen für das denkmalgeschützte Gebäude anbieten, in die engere Wahl und vergab schließlich zwei gleichwertige Preise und zwei Anerkennungen:

Preis: HSP Hoffmann.Seifert.Partner Architekten Ingenieure, Zwickau

Preis: Numrich Albrecht Klumpp, Gesellschaft von Architekten mbH mit St raum a. Gesellschaft von Landschaftsarchitekten, Berlin

Anerkennung: Gina Barcelona International Architects Group A.I.E. mit DGI Bauwerk und Weidinger Landschaftsarchitekten, Barcelona / Berlin

Anerkennung: 3PO Bopst Melan Architektenpartnerschaft BDA mit Marcel Adam Landschaftsarchitekten BDLA, Potsdam

Der Vorsitzende der Jury Dirk Pussert würdigte die durchweg hohe fachliche Qualität und die vielfältigen Lösungsansätze und Ideen der Arbeiten. Die Beiträge des Ideenwettbewerbs für die Turn- und Festhalle bieten der Stadt Strausberg einen sehr guten Impuls mit vielfältigen Gedanken für die weitere Diskussion und nächste Schritte zur Inwertsetzung der Festhalle Strausberg und zur verbindenden Weiterentwicklung des Bildungsstandortes zum Bildungscampus Wriezener Straße insgesamt.

5. Weiteres Verfahren und Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten
Landrat Gernot Schmidt und Bürgermeisterin Elke Stadeler bedanken sich bei den Wettbewerbsteilnehmern und allen am Verfahren Beteiligten für die engagierte und kreative Arbeit. Der Landkreis Märkisch-Oderland beabsichtigt, dem ersten Preisträger die weiteren Planungsleistungen für den Neubau des neuen Gymnasiums zu übertragen. Die Stadt Strausberg wird auf der Grundlage der Wettbewerbsbeiträge im Ideenteil über den weiteren Umgang mit der wertvollen Festhalle diskutieren. Der Landkreis Märkisch-Oderland und die Stadt Strausberg beabsichtigen die Wettbewerbsbeiträge umgehend der Öffentlichkeit vorzustellen. Hierzu wird eine Ausstellung im Oberstufenzentrum Strausberg vorbereitet. Die Eröffnung der Ausstellung im Beisein der Vertreter der Wettbewerbsteilnehmer und der Mitglieder des Preisgerichts wird voraussichtlich am Donnerstag, 16. Juni 2022, um 15 Uhr stattfinden.

Bild:
Behles & Jochimsen Gesellschaft von Architekten mbH BDA mit Henningsen Landschaftsarchitekten PartG mbB

Seelow, 9. Juni 2022

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